Schnelleinsatzgruppe (SEG) - SEG-Süd
Einsätze mit mehreren Verletzten bzw. Betroffenen erfordern eine größere Anzahl von Einsatzkräften und Material. Der reguläre Rettungsdienst ist - je nach Tageszeit und Auslastung - im allgemeinen nicht in der Lage, größere Schadensereignisse alleine zu bewältigen.
In vielen Konzepten/Alarmierungsrichtlinien sollen zur Unterstützung des Rettungsdienstes die Sanitätsbereitschaften alarmiert werden. Hier besteht allerdings das Problem, dass kaum eine Sanitätsbereitschaft materiell noch personell dazu beitragen kann, den Rettungsdienst tatsächlich adäquat zu unterstützen.
Die Einsatzeinheiten kombiniert mit den Sanitätsbereitschaften bieten genau die Material- und Personalreserven an, die für größere Schadensereignisse vorgehalten bzw. benötigt werden.
Der Bereich Ettlingen:
Die SEG-Süd wird hauptsächlich im Bereich Ettlingen eingesetzt, kann aber auch im Bedarfsfall auch in anderen Gebieten des Rettungsdienstbereiches Karlsruhe eingesetzt werden. Der Bereich Ettlingen (über 140km² Fläche) umfasst die Städte Ettlingen und Rheinstetten sowie die Gemeinde Malsch sowie die Ortsteile der Städte und der Gemeinde. Mehr als 72.000 Menschen wohnen in diesem Gebiet. Zahlreiche Pendler aus dem Gebieten Albtal, Rastatt und der angrenzenden Stadt Karlsruhe strömen täglich in den Bereich Ettlingen. Zum Gebiet gehört auch ein Stück Autobahn und zwei Trassen der Deutschen Bahn AG (ICE-Stecken) sowie ein weitläufig ausgebautes S-Bahn-Netz. Ebenfalls sollte man noch erwähnen, dass sich im Gebiet viele industrielle Betriebe niedergelassen haben und dass der Wattkopftunnel, der Ettlingen mit dem Albtal verbindet auch zum Einsatzgebiet der SEG-Süd gehört.
Im Bereich befindet sich eine Rettungswache mit zwei RTW´s tagsüber und einem RTW nachts. 9 der 10 DRK Bereitschaften des Bereiches Ettlingen, die auch die 4.Einsatzeinheit Süd mit bilden, bilden nun ebenfalls die SEG-Süd.
Einsatzarten:
Einsätze im erweiterten Rettungsdienst („medizinische Lage“):
Ehrenamtliche Einsatzformationen des DRK sind der Einsatzleitung Rettungsdienst (OrgL/LNA) unterstellt
Rotkreuzeinsätze (z.B. sanitätsdienstliche Absicherungen oder Betreuungseinsätze):
Einsatzformationen des DRK werden ehrenamtlich geführt --> Gruppenführer, Zugführer (SEG-Leiter), Kreisbereitschaftsleitung (je nach Einsatzgröße)
Einsatzablauf:
Bei Einsatzszenarien die über den normalen Notfalleinsatz (Alarmierung Notfallhilfe) hinausgehen, wird von der Rettungsleitstelle immer die Einsatzgruppe der örtlich zuständigen Bereitschaft alarmiert. Gleichzeitig wird die Führungsgruppe der SEG-Süd (= fünf Führungskräfte aus dem Bereich Ettlingen mit min. Zugführerausbildung) alarmiert. Die Helfer der Bereitschaft sammeln sich an der Unterkunft und melden sich einsatzklar. Die RLS gibt dann einen Einsatzauftrag. Der diensthabende SEG-Leiter („OrgL SEG“) meldet sich per Telefon bei der RLS und bespricht das weitere Vorgehen, z.B. Alarmierung weiterer der SEG-Süd angegliederten Bereitschaften oder ganzer Alarmgruppen der SEG-Süd.
Die Führungskraft der örtlichen Bereitschaft (min. Gruppenführer-Ausbildung) trägt eine blaue Überwurfweste (Funkrufname: RK KA 53/300-x) und ist den eigenen Helfern weisungsbefugt. Nach Eintreffen an der Einsatzstelle nimmt die Führungskraft Kontakt mit der Einsatzleitung / übergeordneten Führungsebene bzw. dem ELW auf. Diese Person trägt im Einsatz Sorge für die unterstellten Helfer, nimmt Einsatzaufträge entgegen und übernimmt die Dokumentation (u.a. Formular Stärkemeldung!!).
Bei größeren Einsatzlagen und wenn Helfer aus mehreren Bereitschaften des Bereiches Ettlingen im Einsatz sind, begibt sich ein Mitglied der Führungsgruppe der SEG-Süd als „Leiter SEG-Süd“ vor Ort. Er trägt eine grüne Überwurfweste und das Funkrufzeichen „RK KA 53/400“, ist allen Helfern der SEG-Süd angegliederten Bereitschaften weisungsbefugt und übernimmt die Einsatzaufträge von der Einsatzleitung. Alle im Rahmen der SEG (nach- bzw. dazu)alarmierten Bereitschaften gliedern sich als eine Einheit dem Leiter-SEG unter und stellen keine eigene Führungskraft. Bei Bedarf kann der SEG-Leiter einzelne taktische Gruppen bilden (z.B. Betreuung oder Erstversorgung) und hierzu Gruppenführer (blaue Überwurfweste) einsetzen.
Quelle: www.seg-ka-sued.de/konzept
Spezialisten für kleine und große Notfälle
Die Bereitschaften sind auf alle Arten von Notfällen und Einsätzen vorbereitet. Mit rund 160.000 ehrenamtlichen Helfern sorgen die Bereitschaften mit dafür, dass sich die Menschen in Deutschland auf die geschlossene DRK-Hilfekette aus Beraten, Vorsorgen, Retten, Betreuen, Pflegen und Nachsorgen verlassen können.
Katastrophenvorsorge mit dem DRK
Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil der größten Hilfsorganisation der Welt. Weltweit gibt es 186 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, die bei Bedarf kooperieren. Mitglieder der DRK-Bereitschaften kommen deshalb auch im Ausland zum Einsatz. Bei Katastrophen innerhalb Deutschlands arbeiten die Bereitschaften in eingespielten Einsatzformationen eng zusammen.
Durch die regelmäßigen Einsätze sind die DRK-Sanitäter erfahren und einsatzerprobt. Kommt es zu einem Massenanfall von Verletzten, beispielsweise nach Massenkarambolagen oder einem Zugunglück, unterstützt der Sanitätsdienst die Einsatzkräfte vor Ort. Die Sanitäter haben deshalb eine wichtige Funktion in der DRK-Katastrophenhilfe.
Ein besonderer Bestandteil des DRK-Sanitätsdienstes sind die Rettungshundestaffeln. Sie kommen zum Einsatz, wenn Menschen im Zuge eines Rettungseinsatzes erst gesucht werden müssen: nach einem Hauseinsturz oder wenn Menschen im Wald oder in der Fläche vermisst werden.
Der DRK-Betreuungsdienst
Ein Unglücksfall trifft Menschen auf unterschiedliche Weise. Wenn Autofahrer in eisiger Kälte stundenlang im Stau stehen, ein Haus abbrennt, eine Flut ganze Lebensgrundlagen zerstört, sind die Betroffenen, auch wenn sie vielleicht nicht verletzt wurden, dennoch auf Hilfen wie Verpflegung, Unterkunft, Pflege oder Bekleidung angewiesen. Der Betreuungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes hilft Menschen in Not mit dem, was sie am dringendsten benötigen.